Betriebswirtschaftlich tragfähig
Die Kleingarten-Kita ist aus unserer Sicht primär eine ideell wichtige umweltpädagogische Alternative, die gestärkt werden muss, um möglichst viele unserer Kinder naturnah betreuen zu können. Sie ist gesamtgesellschaftlich sehr überzeugend, weil Investitionen in bestehende Anlagen fließen, die der Allgemeinheit offenstehen. Gleichwohl muss sie im laufenden Betrieb tragfähig sein. Das ist aus unserer Sicht ebenfalls der Fall.
Fachpersonal
Für die fachliche Betreuung in der Kleingarten-Kita braucht es Personal, das eine Affinität zu nachhaltiger Entwicklung mitbringt. Eine spezielle Ausbildung als Gärtner*innen ist jedoch nicht erforderlich, da die Kleingärtner*innen in den Anlagen genügend Wissen mitbringen. Zudem halten die Vereine und Verbände spezielle Fachberater*innen vor, die das nötige gärtnerische Wissen auch vermitteln können. Neben speziell ausgebildeten Fachkräften für die mögliche Krippe und den Kleingarten-Hort, wird aber eine Fachkraft benötigt, die mit den Kindern gemeinsam den Anbau, die Ernte, die Verpflegung und die Kompostierung umsetzt. Dies kann eine pädagogische Fachkraft mit Affinität zum Garteln oder eine Hauswirtschaftskraft mit pädagogischer Zusatzausbildung sein.
Die Kinderanzahl pro Kita variiert zwischen 15 und 75 Kindern, je nach Größe der Kleingartenanlage. Das sind relativ kleine Einheiten. Die reguläre Fachkraft-Quote bzw. der geltende Betreuungsschlüssel, der in den jeweiligen Richtlinien der Länder geregelt ist, wird in der Kleingarten-Kita erfüllt. Die Normen für Waldkindergärten oder klassische Kitas sind einschlägig.
Laien- und Randzeitenbetreuung
Darüber hinaus bietet die Kleingarten-Szene den Vorteil Laien-Personal in den Tagesablauf einzubinden. Dies führt zu einer Entlastung des Fachpersonals. Die weiter oben bereits erwähnten Gemeinschaftsstunden der Kleingärtner*innen können für die Koordination von Ausflügen oder Randzeiten-Betreuung genutzt werden - immer unter Anleitung der dafür nötigen Anzahl Fachkräfte.
Auch die örtliche Nähe von Eltern, die Parzellen in der Kleingartenanlage nutzen hat immense Vorteile im Einbezug in die Kita-Organisation. Das kann bestenfalls in Teilzeit-Beschäftigungen münden. Dazu kommen vergleichsweise geringe Kosten für den Einkauf von Nahrungsmitteln, da Selbstversorgung ein gewichtige Rolle im Konzept spielt.